Heute nähern wir uns dem Thema Grenzen in der zwischenmenschlichen Begegnung.
Unsere Grenzen werden durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Aber ganz entscheidend dabei ist: Wie auch schon die Normalität du selbst bestimmst, ist es ebenso bei den Grenzen. DU entscheidest, wen du, wann, wie nahe an dich heran läßt. Was du, von wem mit dir machen läßt. Was du noch mitmachst und wo du aussteigst. Ja, die kulturelle Gemeinschaft, Normen und Gesetze die Zeit in der wir leben, all das gibt uns auch gewisse Grenzen vor. Aber es greift normalerweise nicht so sehr in unser Privatleben ein, wie wir das gerade mit Corona erleben. Menschen, die ich normalerweise in aller Öffentlichkeit umarmt hätte, darf ich nun plötzlich aus 2 m Abstand begrüßen. Handschlagqualität gibt es nicht mehr, höchstens Augenaufschlag .... Die Grenzen unserer Offenheit werden uns derzeit "verordnet". Doch letztendlich kann dich niemand dazu zwingen, deine persönlichen Grenzen so zu setzen, wie du es für angemessen findest. Möglicherweise musst du dir einen Raum schaffen, der sicherer ist und mehr abgeschirmt als der öffentliche Raum. Und manches wird dir ohnehin in der Öffentlichkeit gar nicht in den Sinn kommen. Woran merken wir denn überhaupt, dass wir an unsere Grenzen kommen? Ihr kennt wahrscheinlich das 3 Zonen Modell? Da gibt es die Komfortzone: Hier fühlen wir uns sicher. Es ist uns alles bekannt. Nichts das geschieht, kann uns aus dem Gleichgewicht bringen. Oft erleben wir das, wenn es gewisse Routinen gibt, die wir lange geübt haben und gewohnt sind. Wir fühlen, dass wir die volle Kontrolle haben. zum Beispiel kann (normales) Autofahren im Strassenverkehr so eine Komfortzone sein oder der Job, den du jeden Tag verrichtest. Wir sind von unseren Grenzen weit entfernt. Dann gibt es die Lernzone: hier fühlen wir uns nicht mehr so sicher wie in der Komfortzone. Manches ist neu, manches noch vertraut. Wir haben aber immer noch das Selbstvertrauen, dass wir die Situation meistern können. Die Erfahrungen die wir hier machen, versetzen uns zwar in einen zustand der Aufregung/Erregung, aber immer noch positiv. Wir wollen sozusagen noch dran bleiben. Wir wissen, dass alles was wir hier lernen in Zukunft zu unserer Komfortzone werden kann. Wir haben über einen gewissen Bereich noch die Kontrolle. Als Beispiel kann hier Autofahren im Offroadbereich gesehen werden. Beim ersten mal, werde ich wahrscheinlich etwas unsicher sein, doch mit der Zeit werde ich sicherer. Es kann auch ein Zwischenfall in der Arbeit sein, der dich überrascht und der nicht alltäglich ist. Gibt es zu viele neue Einflüsse in einer Situation, kann es sein, dass wir in die Angstzone geraten: Der Lerneffekt kann hier ebenfalls sehr groß sein, es besteht jedoch die Gefahr, zukünftig solche Situationen zu meiden, wenn sie überfordern. Wir machen hier vor allem die Erfahrung von völligem Kontrollverlust. Springe ich zB mit dem Fahrzeug über eine Rampe und baue dabei einen Unfall, werde ich das wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr tun. Gerate ich zu oft in die Angstzone kann dies darüber hinaus dazu führen, dass ich mich völlig auf meine Komfortzone zurück ziehe und in Zukunft überhaupt vermeide, an meine Grenzen zu gehen. Entwicklung ist nur möglich, wenn wir unsere Grenzen immer wieder überschreiten. Sachte, achtsam. Den Rahmen in dem dies erfolgt können wir (meistens) mitbestimmen. Und je mehr die Situation mit uns persönlich zu tun hat, umso mehr sollten wir dem Augenmerk geben. Unsere heutige Zeit ist schnelllebig. In 1 Minute habe ich die Pizza bestellt, in 1 Sekunde den Post geliked, in einem Moment das Foto nach links gewischt ..... Solche Sachen bringen dich wahrscheinlich nicht aus der Komfortzone. Meist sind es Menschen, die das schaffen. Diejenigen, die uns besonders nahe sind, schaffen das oft besonders leicht. Darüber mehr im nächsten Blog! Bis dahin freue ich mich über eure Rückmeldungen!
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Ing. Werner Flasch, BA
Jahrgang 1966, in der Beratung tätig seit 2000. Archiv
März 2021
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